DIRK V. AMELUNXEN

Über den Künstler

Solange weiter laufen bis man da ist

Jeder Künstler hat natürlich eine Vita!

Vita heißt Leben und das hatte ich bis hier hin auch! Um es kurz zufassen ich könnte jetzt auch einige Einzelausstellungen und Gruppenausstellungen auf zählen und die Zwischenräume ein wenig fantasievoll auffüllen. Nein tut mir leid dieses formale Stolzieren erspar ich mir, wäre auch, wenn ich bei der Wahrheit bleibe mehr so ein Humpeln. Was als Eckpunkt vielleicht erwähnenswert ist, geboren 1966, Abi 2,7 wann weiß ich nicht mehr, dann das Übliche Zivi, Ausbildung und ein Studium der bildenden Kunst 1 ( da war ich besser als im Abi).

Und was habe ich all diese Jahre gemacht? Wenn ich das noch so genau wüsste, viele sinnlose Dinge, wie für Geld arbeiten. Bis dreißig war ich viel unter Weg und habe fotografiert, war fast jeden Tag auf Achse immer mit der Kamera in der Hand. Und eines Morgens habe ich keinen Grund mehr gehabt weiter zu fotografieren. Ich war müde ein Beobachter zu sein und die Momente zu suchen, die sich zu einem Foto choreographieren, ich habe es geliebt doch es hat sich für mich erledigt.

Was ich immer getan habe und tue ist, ich zeichne, früher jeglichen Quatsch heute vielleicht weniger Quatsch wer weiß? Und was ich auch immer getan habe ist Nachdenken, das hatte eher ernsthafte Züge, denn für mich hatte das Leben und die allgemeine Betrachtung des Lebens immer kontroverse Fragen aufgeworfen. Im Gegensatz zu vielen meiner Mitmenschen fiel es mir schwer über diese Fragen hinweg zu gehen. Zu diesen Fragen gab es auch in meinem Umfeld selten Gesprächspartner, die mein Interesse teilten. Der Sinn des Lebens HAHAH und so weiter. Nun wie auch immer für mich ist es das einzige wirkliche interessante Thema. Oft habe ich beiläufig zugehört, wenn andere von diesen grandiosen Dingen erzählten, wie der Urlaub oder die Arbeit... Ich muß eingestehen ich habe eine menge lakonische Witze darüber gemacht und einige waren richtig sauer auf mich, weil ich sie nicht ernst genommen hatte, ich habe dazu gelernt und sage meist nichts mehr dazu. Ich wurde manch mal gefragt ob für mich alles ein Witz sei, ja eine Zeit lang war dem so, ich konnte Gott und die Welt nicht ernst nehmen, da es für mich alles keinen Sinn ergab. Sorry an all die, denen ich da auf den Schlips getreten bin. Ich werde die „Sinnfrage“ hier nicht weiter erörtern. Ich denke diese Frage ist auf intellektueller Eben nicht zu beantworten.

Es ist etwas, das sich auf der Gefühlseben näher fassen läßt. Die Malerei ist zur Zeit für mich ein ganz brauchbares Medium um diesen Punkt narrativ, atmosphärisch zu um kreisen. Ich weiß nie was ich malen werde, finde meine Bilder im Nachhinein jedoch oft sehr aufschlußreich. Wenn mich jemand fragt was meine Bilder bedeuten kann ich nur sagen, daß muß jeder selbst herausfinden, ich spure ihre Bedeutung und wenn ich sie in Worte fassen könnte würde ich nicht malen.

Ich bin heute alt genug um einige  Momente herausheben zu können, die ein Geschichte interessant machen könnten, habe dem Tod ins Auge gesehen, könnte schon sein, nur habe ich ihn dummer Weise in jenen Momenten gar nicht erkannt.

Bis auf die Lichtblicke von Erkenntnis, die mich bisweilen ereilen scheint mir mein Leben fast langweilig, früher habe ich dies durch heikle Unterfangen versucht etwas auf zu lockern, doch was man überlebt hat ist Vergangenheit (was du nicht überlebst macht dich zu Vergangenheit).

Die erhebenden Momente erlebe ich in der Malerei, dort ist jedes Bild ein Aufbruch zu neuen Fassetten des Erkennens. Ich male nur so lange es nicht zur profanen Arbeit wird, dann würde es für mich den Sinn verlieren.